Konflikte und Mobbing am Arbeitsplatz
 
Mobbing und Feindschaften im Arbeitsleben - Kennzeichen der neuen Arbeitsgesellschaft?

Glaubt man reißerischen TV-Dokumentationen, deren Stilmittel sich mittlerweile selbst in nachmittäglichen Fernsehserien niederschlagen oder auch seriösen Untersuchungen und Berichten über die Arbeitswelt, geht ein Gespenst um in deutschen Betrieben:

Sein Kennzeichen ist finsterer Gesichtsausdruck, hinterhältige Verhaltensweise, Aggression, an Sadismus grenzender Umgang mit anderen Menschen. Sein Name: Mobbing. So schlimm ist es zum Glück nicht.

Aber dennoch: Es scheint sich etwas verändert zu haben im Umgang der Menschen, in den Verarbeitungsformen von Konflikten überhaupt in der Bereitschaft offen aber dennoch fair Meinungsverschiedenheiten auszutragen. Den Begriff Mobbing dürften die meisten inzwischen schon einmal gehört haben. Dennoch ist das Thema auf merkwürdige Weise mit einem Tabu belegt.

Betroffene diskutieren ihr Problem bestenfalls in einer Beratung, aber nur sehr selten öffentlich. Auch die Verantwortlichen in den Unternehmen - Geschäftsleitungen wie Betriebsräte - möchten lieber nicht über Mobbing-Konflikte in ihren Unternehmen sprechen. Häufig wird nach der Devise gehandelt: „Mobbing gibt es nicht, bei uns schon gar nicht und wenn es das gibt, dann hat es das schon immer gegeben. Das ist doch alles nichts Neues.“

In Schweden durchgeführte Untersuchungen zeigten, dass etwa 3,5% aller Beschäftigten von Mobbing betroffen sind. Die durchschnittliche Dauer dieses Prozesses wird dort etwa mit 1,3 Jahren angegeben. Mehr noch:

Etwa 15% aller Selbstmorde werden auf Mobbing zurückgeführt. Nach Schätzungen der in.Arbeit GmbH bewegt sich die Quote der Mobbingopfer auch in Deutschland in vergleichbaren Größenordnungen - zwischen 3 und 5%. In Zahlen ausgedrückt: Mehr als 1,5 Millionen Beschäftigte.

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